Lara & Thomas:
"Eigentlich wollte ich nie wieder heiraten!"
Laras Geschichte
Anfang November 2002 hat mir Thomas seinen ersten Brief geschrieben. Er war geschieden und ich wollte auf gar keinen Fall einen geschiedenen Mann heiraten. Er erzählte mir aber, dass er einen 12-jährigen Sohn alleine erzieht, das machte ihn für mich sympathisch – und ich habe ihm eine Chance gegeben! Bald rief er mich an und ich erfuhr viel über sein Leben mit dem Sohn Paul im Haus an der Elbe in Dresden, das er selbst modernisiert, schön und gemütlich gemacht hat, über seine Arbeit, die er liebt, seine Interessen und Träume. In seinen Worten spürte ich Intellekt, Sicherheit und Würde. Sachliche Gespräche wurden sinnlich... Etwas veränderte sich in uns. Am 6.12.02 ist Thomas nach Odessa gekommen. Er hat mich sofort kräftig umarmt und wir wollten einander gar nicht loslassen. Es ist vielleicht verrückt, aber am vorigen Tag hat an meiner Tür in Nikolaev eine Oma geklingelt und mir gesagt, dass mein Leben sich bald zum Gutem ändern wird (ich bin nie zu einer Wahrsagerin gegangen!). Am nächsten Abend bat mich Thomas, meine Frau zu werden! Am 27. Dezember 2002 war ich schon mit einem spanischen Touristenvisum in Dresden. Paul hat sich sehr gefreut. Am 20. Januar 2003 haben wir in Dänemark geheiratet. Erstaunlicherweise haben wir es noch geschafft, Eheringe zu kaufen! Unser Leben ist völlig anders geworden, besonders als wir am 12.01.04 unseren Sohn Martin Thomas bekommen haben. Ich wusste nicht, dass eine (ungeplante!) Mutterschaft so glücklich machen kann. Inzwischen läuft der kleine Räuber durch unseren Garten und man hört oft sein glückliches Lachen!
Wir danken Euch, dass es euch gibt! Wenn ihr möchtet, schicken wir Euch mehr Fotos.
Grüße von Lara
Paul, Lara und Thomas
Die Geschichte aus Thomas Sicht
Zu Interfriedship bin ich durch das Buch von Thomas Kirschner gekommen. Nach einer schmerzhaften Trennung von meiner damaligen Frau (die in einer esoterischen Ecke verschwunden war) konnte ich mein Leben zusammen mit meinem Sohn neu sortieren. Hinsichtlich der Frauen hatte mich das Glück aber verlassen. Der „Marktwert" eines alleinerziehenden Vaters scheint mir in Deutschland erbärmlich niedrig zu sein; außerdem hatte ich die Spielchen satt, das Blenden, Täuschen, Überlisten. Mit 40 wusste ich, was ich will und kann, bin zuverlässig, verantwortlich und ganz gewiss nicht langweilig. Aber das war wohl nicht so gefragt – wenn man außerdem einen Sohn hat, dessen Mutter nur noch quartalsweise mit ihm telefoniert, verbieten sich manche spontane Balzaktivitäten von allein.
Und dann las ich da ein paar gute Gründe, warum das alles so ist, warum es nicht nur an mir liegt und, last but not least, was zu tun ist. Zu Interfriedship war der Weg dann ein kurzer, ein Vergleich mit anderen Agenturen überzeugte in jeder Hinsicht, insbesondere hat mich gefreut, das da viel Platz ist für die Frauen sich zu artikulieren, viele Fotos zu platzieren. Die Konditionen sind transparent und der „Geist", der durch die Seite weht, ist ein sehr angenehmer. Anderen Orts hatte ich schon mal den Eindruck, ich ginge auf Einkaufstour.
Kurzum, nach ein paar Wochen des Blätterns im Katalog habe ich 10 oder 15 Frauen angeschrieben, 3 haben geantwortet und eine davon war Lara.
Verständigungsprobleme hatten wir keine (sie ist Lehrerin für Deutsch/Englisch), und schon bei unserem ersten Telefonat spürte ich etwas zwischen Ihren Worten, das mich bewegte. Nach einigen Telefonaten war klar, das wir uns treffen wollen. Ich fand Freunde, bei denen Paul wohnen konnte und flog über Budapest nach Odessa. Als ich in Berlin „abhob", fühlte ich, daß ich vieles am Boden zurücklasse. Entscheidend waren dann vielleicht schon die ersten Minuten auf dem Flughafen in Odessa, richtig sicher war ich mir dann aber am Tag des Rückfluges: Wir hatten in einem Cafe noch etwas Billiard gespielt, und plötzlich drängte die Zeit. Als wir aus dem Cafe kamen, baten uns 3 Jungs, so acht oder 10 Jahre alt, sie sahen etwas schmutzig aus, wie Straßenkinder eben, um Geld für etwas zu Essen. Ich wollte ihnen Geld geben, aber Lara hat mich mit meiner Eile stehen gelassen, ist mit den Jungs in ein Geschäft gegangen und hat ihnen irgendetwas Gutes gekauft – Geld hätten die Jungs sicher zuhause abliefern müssen. Da wusste ich, das da die Frau steht, mit der ich zusammenleben will. Ich wollte nie wieder heiraten, wir dachten über ein Au-Pair-Visum nach, um uns im Alltag kennenlernen zu können. Als Lara dann aber in Berlin aus dem Zug stieg, haben wir per Expressdienst und Telefon unsere Blitzhochzeit organisiert.
Und heute? Ich habe noch nie so schnell entschieden – und ich bin froh darüber, hier völlig untypisch gehandelt zu haben. Mit meiner „Verflossenen" habe ich 10 Jahre gelebt, bevor wir geheiratet haben, und es ging trotzdem schief. Lara und ich lernen uns dagegen erst seit der Hochzeit wirklich kennen – und in manchen Ansichten sind wir sehr verschieden. Trotzdem kreist alles um einen starken Mittelpunkt, und wir planen gemeinsam für die Zukunft: Wir haben einen kleinen Dreiseithof in der Sächsischen Schweiz gekauft, Lara will dort eine kleine Pension, ich meine Werkstatt einrichten und irgendwann werden wir über einen Umzug dorthin nachdenken.
Vielen Dank für Eure Arbeit und viele Grüße von Thomas
Der gemeinsame Sohn Martin Thomas
Thomas ist jetzt 2facher stolzer Papa